Jemandem ist eine Laus über die Leber gelaufen \(auch: gekrochen\)

Jemandem ist eine Laus über die Leber gelaufen \(auch: gekrochen\)
Jemandem ist eine Laus über die Leber gelaufen (auch: gekrochen)
 
Mit der umgangssprachlichen Wendung wird ausgedrückt, dass jemand schlecht gelaunt ist, sich scheinbar grundlos über alles und jedes ärgert: Was machst du denn für ein Gesicht? Dir ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen? - Der folgende Beleg stammt aus Robert Ruarks Roman »Der Honigsauger«: »(...) um Himmels willen, welche Laus ist dir so plötzlich über die Leber gekrochen?« (S. 391). - Die Leber galt früher als Sitz der Gemütsbewegungen. Die ältere Redewendung »jemandem ist etwas über die Leber gelaufen« wurde vermutlich wegen der Alliteration durch »eine Laus« ergänzt. Außerdem ist eine Laus etwas Kleines, Winziges, sodass in der Bildlichkeit auch zum Ausdruck kommt, dass oft Kleinigkeiten Ärger verursachen können.
 
 
Ruark, Robert: Der Honigsauger. Übers. von Egon Strohm. Reinbek: rororo 1 647, 1973. - Dt. EA 1966.

Universal-Lexikon. 2012.

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